Eng – enger: Neue Bayerische Bauordnung. Um was geht’s?

Ein Thema, das in vielen bayerischen Gemeinden derzeit mit Priorität behandelt wird ist – wie sollen wir mit den Änderungen der bayerischen Bauordnung umgehen?

Um was geht’s`? Um die sogenannten „Abstandsflächen“ von Gebäuden, die den Abstand zum nächsten Baukörper regeln, da sich diese Abstandsflächen nie überschneiden dürfen.

Bisher sah die Bayerische Bauordnung (vereinfacht gesagt) vor, dass die Abstandsflächen immer 1,0 H sind – d.h. also die sogenannte „Abstandsfläche“ eines Gebäudes immer der Wandhöhe entsprechen (+ je nach Dachneigung anteilig der Giebel/Dach).
Unter Gewissen Aspekten können diese Flächen auf eine Länge von <16m auf 0,5 H reduziert werden.

Seit einiger Zeit gibt es in der Bayerischen Bauordnung eine sog. „Experimentierklausel“, mit der Gemeinden die Abstandsflächen auf 0,4 H reduzieren konnten.

Allerdings ändert sich das zum 01.02.2021: Die Bayerische Bauordnung reduziert die Abstandsfläche generell auf nur noch 0,4 H – und das auf allen Gebäudeseiten.
Die Neuerungen der BayBO bringen viele neue Gestaltungselemente mit sich, jedoch auch mit der 0,4 H – Regelung die Absicht, Nachverdichtungen in einer neuen Dimension möglich zu machen.

Diese Änderungen betreffen im Wesentlichen das Ortsbild, die Nachbarschaft und den sozialen Frieden. Der Wunsch nach neuem Wohnraum ist nachvollziehbar – aber die Frage ist um welchen Preis?
Wollen wir den Ortscharakter erhalten? Wollen wir maximale Bebauung ermöglichen? Wollen wir unsere Gestaltungsrechte in Anspruch nehmen?

Obwohl das Gesetz bereits zum 01.02.2021 in Kraft tritt, wurde unser Antrag heute nicht zur Behandlung zugelassen und als Kompromiss als eigener TOP auf die kommende Haushaltssitzung am 28.01. (öffentlich) vertagt.